ZWEITE ZIEHT INS POKALFINALE EIN

Bei bestem Fußballwetter gelang der Meininger Zweitvertretung am vergangenen Mittwochabend im Stadion Maßfelder Weg der historische Einzug ins Ligapokal-Finale. Die Hille-Elf besiegte in einem wahren Pokal-Krimi den aktuellen Kreisliga-Tabellenführer FC Zella-Mehlis.

Besser in die Partie starteten Partie jedoch die Gäste. Bereits in der vierten Spielminute konnte Behrendt im Nachschuss Keeper Kallenbach nach einem Fehler im Meininger Aufbauspiel überwinden. Die Theaterstädter mussten diesen Schock zunächst einmal verdauen und erlangten mit zunehmender Spielzeit mehr Ballbesitz, was hingegen keinen Ertrag brachte. Torchancen waren also in der folgenden halben Stunde auf beiden Seiten eher Mangelware, bis Demir zum für die Ruppbergstädter psychologisch günstigen Zeitpunkt kurz vor dem Halbzeitpfiff nach einem Einwurf auf 0:2 erhöhte.

Trainer Marius Hille schien in der Pause die richtigen Worte gefunden zu haben, denn seine Mannschaft zeigte in der zweiten Hälfte der Partie ein völlig anderes Gesicht und überzeugte plötzlich mit mehr Laufbereitschaft und erhöhter, aber fairer Härte in den Zweikämpfen. Die junge Reserve erlangte zusehends mehr Selbstvertrauen und circa zehn Minuten nach Wiederanpfiff setzte sich der eingewechselte Benslimane auf der linken Außenbahn stark durch und bediente Top-Torjäger Diedrich, der im Fallen zum 1:2 ins lange Eck einschob. Vom Asnchlusstreffer beflügelt, liefen die Hille-Schützlinge weiter an und drängten auf den Ausgleich, der vorerst ausbleiben sollte. Mit der Einwechslung von Funk zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit bließ der Gastgeber zur großen Schlussoffensive. Diese wurde wenig später erstmals belohnt, als Chris Fritz goldrichtig stand und überlegt zum 2:2 vollstreckte, nachdem zuvor Benslimane vom letzten Zella-Mehliser Verteidiger gestoppt wurde. Nur circa 120 Sekunden später kannte der Jubel auf Meininger Seite endgültig keine Grenzen mehr, da auch Diedrich einmal mehr dort stand, wo ein Stürmer stehen muss und den Freistoß aus dem Halbfeld mustergültig verwertete. Die Euphorie nach dem 3:2-Führungstreffer hielt allerdings nur denkbar kurz an, denn der Zella-Mehliser Edeljoker und Profi-Rennrodler Max Langenhan sorgte in der Nachspielzeit für den Ausgleichstreffer.

Zum zweiten Mal in der laufenden Pokalsaison ging es für die Zweite somit in die Verlängerung. In den 30 zusätzlichen Spielminuten hatten Kapitän Diez und Co. Vorteile auf konditioneller Ebene und Gästekeeper Greiser bewahrte seine Mannschaft abermals vor dem Rückstand. Erfolglos blieb der FC-Schlussmann indes im folgenden Elfmeterschießen. Zu genau und platziert verwandelten die nervenstarken VfL-Schützen Fritz, Diez, Mohammadi und Nouri vom Punkt. Bei den Gästen scheiterte Steinke als erster Schütze an der Latte und Werner als letzter Schütze an Torwart-Routinier Kallenbach. Nach seiner Parade brachen nach einer wahren Achterbahnfahrt endgültig alle Dämme und schon jetzt können alle Beteiligten stolz auf das in der Pokalsaison Erreichte sein. Einen Kreisligisten sieht man im Ligapokal-Finale schließlich nicht alle Tage…