Im Achtelfinale des Ligapokals traf die Meininger Zweitvertretung im Suhler Haseltal auf den SV Jugendkraft 03 Albrechts. Nach dem furiosen Heimsieg in der Ausscheidungsrunde über den ambitionierten Kreisoberligisten aus Jüchsen, war die Mannschaft von Trainer Marius Hille gewillt, gegen den Ligakonkurrenten, der sich in der Kreisliga im Tabellenkeller befindet, früh für klare Verhältnisse zu sorgen.
Unmittelbar nach Anpfiff sah es für die rund 50 Zuschauer auch ganz danach aus. Meiningens Reserve konnte mit spielerischer Überlegenheit überzeugen, störte den Gegner bereits früh erfolgreich im Aufbauspiel und ging in der 12. Spielminute durch Kapitän Diez, der eine Flanke von Landgraf mustergültig verwertete, verdient in Führung. Die restliche chancenarme halbe Stunde der ersten Hälfte spielte sich vorwiegend im Mittelfeld ab. Besonders Ungenauigkeiten im Passspiel erschwerten auf beiden Seiten das Kreieren gefährlicher Torchancen. Dass die Heimmannschaft sich allerdings als Underdog nicht kampflos ergeben und Nadelstiche setzen wollte, wurde circa zwanzig Minuten nach Anpfiff deutlich, als ein Albrechtser Offensivspieler beinahe eine Unstimmigkeit in der Meininger Hintermannschaft ausnutzte, letztendlich aber am Pfosten scheiterte. Für die junge Hille-Elf war jener Pfostenschuss jedoch offensichtlich nicht Warnung genug. Denn bereits kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit enteilte der schnelle Albrechtser Ghoibov seinen Gegenspielern und sorgte für den Ausgleichstreffer. Auch nach dem 1:1 gelang es den Meiningern zunächst nicht, die gänzliche Kontrolle über das Spiel, das in dieser Phase überwiegend von Nickligkeiten und Foulspielen geprägt war, zurückzuerlangen. Die vom Ausgleich beflügelten Gastgeber spielten zeitweise mutig nach vorne und holten in der 67. Spielminute eine Ecke heraus. Infolge dieser kam Ghoibov zu frei zum Kopfball und überwand den Aushilfs-Torwart Ferki Collaku, der gut zweieinhalb Jahre nach seinem letzten Pflichtspiel, seinen Job mehr als ordentlich und souverän machte. Coach Hille sah nach dem Rückstand Handlungsbedarf und brachte Schünemann sowie Feldmann für die Außenpositionen. Meiningen agierte wieder selbstbewusster und hatte mit voranschreitender Spielzeit auch auf konditioneller Ebene immer mehr Vorteile. Großchancen im Minutentakt blieben durch Landgraf und Parlesak zunächst ungenutzt, der Albrechtser Schlussmann parierte einen von Förtsch getretenen Freistoß wenig später überragend, ehe ein von Ender geschlagener Ball aus dem Halbfeld Parlesak erreichte, der sich gegen seinen Gegenspieler behauptete und ungefähr zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit eiskalt zum 2:2 vollstreckte.
In der Verlängerung war die Mannschaft aus der Theaterstadt weiterhin spielbestimmend. Die Einwechslungen der schnellen Joker Feldmann und Schünemann fruchteten und Letzterer bediente kurz vor Ende der ersten Halbzeit der Verlängerung Parlesak am Sechzehnereck, der Förtsch mit einem Steilpass auf die Reise schickte. Der nach einem Bänderriss wieder genesene Flügelflitzer blieb cool und schob zur erneuten Führung in die lange Ecke ein. Auch die Hereinnahme des Debütanten Funk zur Schlussviertelstunde, die mit weiteren Umstellungen auf den Zentrumspositionen verbunden war, brachte erneuten Schwung in das Offensivspiel der Kreisstädter. Mit dem Schlusspfiff konnten die Hille-Schützlinge dann noch auf 2:4 erhöhen. Parlesak fand mit dem von ihm ausgeführten Abstoß den freistehenden Schünemann, der zügig auf den schnellen Förtsch verlängerte. Dieser ließ sich seine Chance zum Doppelpack nicht mehr nehmen und bezwang den Torhüter der Einheimischen im Eins-gegen-Eins.
Alles in allem kein leichtes Spiel für die Hille-Schützlinge, da Albrechts vor allem über die talentfreien Tugenden Kampf, Einsatz und Willenskraft zu überzeugen wusste. Doch am Ende nahm man den Kampf auf dem schwierig zu bespielendem Platz an und sicherte sich den verdienten Einzug ins Viertelfinale.