Enttäuschte Gesichter nach dem Schlusspfiff auf der einen Seite und jubelnde Gäste aus Bad Salzungen, die das Unentschieden wie einen Sieg feierten. Mit einer kämpferisch starken Leistung, vor allem im zweiten Spielabschnitt, verdienten sich die Gäste auch den Punkt, weil das Abwehrbollwerk selbst gegen das Meininger Powerplay stand hielt. Bereits in der ersten Hälfte bestraften die Kurstädter eine Fehlerkette des VfL rigoros und hätten eine Viertelstunde vor dem Ende den Sack zumachen können, doch Seidel agierte zu umständlich vor dem gegnerischen Tor, so dass Meiningen in der 86. Minute durch einen berechtigten Foulelfmeter zum verdienten Ausgleich kam.
Meiningens Verantwortliche mussten auf den in der Vorwoche überragenden Weyer verzichten und schickten Röll auf dessen Position. Doch an ihm lag es nicht, dass der Motor eine Halbzeit lang stotterte, denn die gesamte Mannschaft hatte Probleme, ihr dominantes Spiel dem Gegner aufzudrücken. Durch oftmals ungenaues Passspiel auf Seiten des Gastgebers, besaß Salzungen immer wieder die Möglichkeit durch schnelles Umschaltspiel die Partie offen zu gestalten. Das erste Achtungszeichen setzte Sadowski mit seinem Abschluss, der aus der Distanz knapp über den Torwinkel strich. Während die Gäste es zumeist mit weiten Schlägen versuchte, ihre Spitzen in Position zu bringen, bevorzugte es der VfL mit dem bekannten Spiel über die Flügel. Als Friedrich dies erstmals gelang, lag der Ball auch sofort im Tor. Allerdings wertete der Schiedsrichter es anders, da er einen Angriff beim Kopfstoß von Brinschwitz auf Gästekeeper Hoffmann in dieser Szene sah. Danach dann fast doch die Führung der Theaterstädter, doch Förtsch verpasste eine weite Flanke von Aljija um durch Damaske, als die Gäste einen Freistoß von Safradin abfangen , schnell den Schalter umkippen und von einem Stockfehler von Gromm profitieren. Der Torschütze überwindet auch Volklandt und es steht 0:1. Dieses Gegentor verunsicherte die Mannschaft weiter, so dass das Meininger Trainerteam am Seitenrand alle Hände voll zu tun hatte, um Fehler zu korrigieren. Die Fehlpassquote erhöhte sich und brachte die Einheimischen ein ums andere Mal in Bedrängnis, doch Safradin behielt die Übersicht in einer wackligen Defensive. Bis zum Wechsel blieb es allerdings beim Rückstand, welcher auch dem Spielverlauf entsprach. Im zweiten Spielabschnitt änderte sich das Bild mit der Einwechslung von Franke, dem es gelang wieder etwas Struktur ins Aufbauspiel zu bringen. Nun entwickelte sich mit fortlaufender Spieldauer ein wahres Powerplay des VfL, der sich immer wieder zehn Gästeakteuren im und am gegnerischen Strafraum gegenüber sah. Bad Salzungen kämpfte verbissen um jeden Zentimeter und Ball, doch der VfL kam zwar zu wenigen aber verheißungsvollen Möglichkeiten. Friedrich mit Volleyabnahme drosch den Ball über den Kasten, wie auch die Distanzversuche an diesem Tag von Aljija zu unpräzise waren. Nach einer Stunde hatten viele schon den Torschrei auf den Lippen, als der Kopfball von Aljija an den Innenpfosten sprang, das Leder aber nichts Tor anschließend ging, sondern in die Arme von Hoffmann. Dann der Kopfball von Förtsch, den ebenso Hoffmann parierte, wie den von Parlesack der freistehend das Leder aus Nahdistanz nicht im Kasten unterbrachte. Zuvor verpassten er und Brinschwitz eine flache Hereingabe knapp, ehe auch letzterer am gegnerischen Keeper nochmals m Eins gegen Eins scheitert. Dann überschlagen sich ein wenig die Ereignisse. Seidel verpasst die Entscheidung auf der einen Seite und Schiedsrichter Ansorg muss nach dem Foul an Franke auf der anderen Seite auf den Punkt zeigen. Safradin vollendet clever zum verdienten Ausgleich. In der Schlussphase versucht der Gastgeber alles, um noch die drei Punkte zu erkämpfen, doch die Gäste blocken nochmals gegen
Friedrich und Aljija und verdienen sich den Punkt redlich.