Durch das Unentschieden in Sonneberg bleibt der VfL Meiningen weiter ohne Niederlage und kannam kommenden Wochenende im Spitzenspiel gegen Wacker Gotha seine überragende Hinrunde krönen, wenn der ärgste Verfolger im Meininger Stadion gastiert. Der Gast konnte in der Spielzeugstadt in allerletzter Minute die drohende Niederlage abwenden, als Förtsch per Kopf den mehr als verdienten Ausgleich besorgte. In einer sehr hektischen Begegnung, auch geschuldet so mancher unverständlicher Schiedsrichterentscheidung auf beiden Seiten, sahen die 100 Zuschauer verschiedene Phasen des Spiels mit einem gerechten Ausgang, denn das 1:1 bewerteten beide Trainer als ok. Sonneberg’s Coach Ronny Röhr ging sogar noch einen Schritt weiter, dass er bereits vor der Partie gerne dieses Remis unterschrieben hätte, da er auf mehrere Stammspieler verzichten musste. Aber auch Meiningens Trainer Kißling musste seine Startelf umbauen, denn mit Weyer und Benkenstein fehlten seine etatmäßigen Innenverteidiger. Auf dem Kunstrasen im umgebauten Sonneberger Stadion übernahm zunächst der VfL die Initiative und kam zu ersten Halbchancen, wo aber der letzte und entscheidende Pass teilweise ungenau oder zu spät gespielt wurde. Das erste Mal gefährlich wurde es beim Distanzversuch von Landgraf, dessen Ball knapp über die Torlatte streifte. Die Einheimischen überstanden die erste Druckphase und versuchten mit langen Bällen zum Erfolg zu kommen. Wie seit Jahren schon war Schreck der Dreh- und Angelpunkt und der Kopf der jüngsten Mannschaft der Landesklasse. Nach einer Viertelstunde zeigte auch der Gastgeber seine Qualitäten, doch Safradin rettete in höchster Not gegen Blask. Wenig später prüfte Krüger per Kopf Volklandt im Meininger Kasten. Die Schlüsselszene der ersten Hälfte folgte nach dreißig Minuten, als Gromm im Strafraum den Ball an die Hand bekam und Schiri Scharnowski sehr zum Unmut der Einheimischen auf Weiterspielen befand. Selbst Meiningens Verantwortlicher Kißling, als ehemaliger Schiedsrichter selbst Jahre lang in allen Spielklassen des TFV unterwegs, sprach anschließend von einem strafbaren Handspiel. Kurz danach sendete auch der Gast, der nach zwanzig Minuten seinen Spielfaden fast komplett verlor, wieder mal ein Lebenszeichen, als Aljija Maß nahm und der Distanzschuss Heß Probleme bereitete. In der Schlussphase der ersten Halbzeit dann noch mal Glück für die Theaterstädter, als Sonneberg drückte und die Meininger Hintermannschaft im Verbund zweimal in höchster Not klären konnte. Nach dem Wechsel änderte sich auf dem ungewohnten Terrain nicht viel, denn Fehler auf beiden Seiten brachten schnelle Ballverluste im Spielaufbau und ein damit verbundenes ständiges Hin und Her. Keine der beiden Teams schaffte es in dieser Phase Ruhe und Ordnung in die eigenen Reihen zu bringen und gleichzeitig blieben die Torgelegenheiten Mangelware. In der 70. Minute dann die bis dahin beste Chance in der Partie, als Safradins unnötiger Ballverlust fast zum Gegentreffer geführt hätte. Durch den Ballverlust hatte Müller die Führung auf dem Fuß, doch eine Weltklasseparade von Volklandt hielt den VfL im Spiel. Wenig später dann doch die Führung durch einen verwandelten Handelfmeter von Schreck. Er, wie auch die gesamte Sonneberger Mannschaft profitierte hierbei von einer Konzessionsentscheidung des Schiedsrichters, als dem eingewechselten Daneyko das Leder an der Ellenbogen geschossen wurde und er auch noch mit dem Rücken zum Ball stand. Trainer Röhr sprach nach dem Spiel ebenfalls davon, dass dieser Pfiff falsch war, wie auch der fehlende in Hälfte eins. Meiningen warf nun alles nach vorn in der verbleibenden Spielzeit, aber es dauerte bis in die Nachspielzeit hinein, ehe Sauerbrey sich auf demrechten Flügel durchsetzen und dessen Eingabe zum Ausgleich führte. Förtsch bugsierte den Ball lehrbuchreif gegen die Laufrichtung des Keepers und Meiningen feierte den Punkt wie einen Sieg. Ein Erfolg der Moral für den Gast, der am kommenden Samstag die Herbstmeisterschaft sicherstellen will.