Während der VfL haderte mit dem Ergebnis , waren die Gäste hochzufrieden mit dem 0:0 am Ende, was auch Herpf’s Trainer nach dem Spiel bestätigte. „Letzte Woche haben wir gefühlt zwei Punkte verloren, währenddessen wir heut eher einen Punkt gewonnen haben. In einem chancenarmen Spiel hatten die Gäste nach Ablauf einer fairen Partie sogar die besseren Möglichkeiten zum goldenen Tor, weil Meiningen die Stärken der letzten Wochen nicht in die Waagschale werfen konnte. Herpf überzeugte mit Engagement und Laufbereitschaft und verdiente sich den Punkt am Ende redlich. Der Gastgeber ohne Korff und Röll offenbarte über die gesamte Spielzeit ungewohnte Schwächen in der Offensive und fand kein Mittel gegen die kompakt stehende Hintermannschaft des langjährigen Rivalen.
Bereits nach der Abtastphase merkte man dem VfL an, dass es schwierig werden würde in einer kampfbetonten Partie, Mittel und Ideen zu finden gegen die defensiv eingestellten Gäste um Abwehrchef Zöller. Der VfL versuchte es zunächst mit hohen Eingaben in die Gefahrenzone, doch Keeper Hoffmann und Zöller waren zumeist die dankbaren Abnehmer. Auf der Gegenseite war es auch Zöller, welcher mit seinem Freistoß, der knapp am Tor vorbei schlitterte, das erste Achtungszeichen setzte. In einer Partie, welche fast ausschließlich zwischen den Strafräumen stattfand, war auch die zweite Torchance eine für die Gäste. Pridonashvili prüfte Kallenbach, der aber auf dem Posten war. In der Folge sahen die 250 Zuschauer ein ständiges Hin und Her, was aber von vielen Ungenauigkeiten geprägt war , so dass die beiden Schlussleute eine eher ruhige erste Hälfte verlebte. Die beste Möglichkeit im ersten Spielabschnitt hatte der Ex-Meininger Lind, der seine Ausbildung im Meininger Nachwuchs genoss, als er einen zweiten Ball nach einer halben Stunde vor die Füße bekam, blitzschnell schaltete und direkt das Leder Richtung Tor beförderte. Sein Ball, durch Freund und Feind hindurch, konnte Kallenbach, im Meininger Kasten, in letzter Sekunde per Fußabwehr klären. Auf der Gegenseite passierte bis zu diesem Zeitpunkt fast gar nichts, ehe in der 32. Minute erstmals Förtsch bis zur Grundlinie durchbrach, doch Zöller vor Parlesack die Hereingabe klären konnte. Wenig später war es Aljija, der Hoffman aus der Distanz auf die Probe stellte, wie auch kurz vor der Pause Pyterke. Beide Abschlüsse waren aber zu zentral gelagert, um den Herpfer Schlussmann vor Probleme zu stellen. Auch nach dem Wechsel kaum ein anderes Bild, denn Herpf hatte die besseren Möglichkeiten, doch auch Kallenbach war an diesem regnerischen Tag nicht zu überwinden. Wieder war es Lind, der für Gefahr sorgte, als er eine Eingabe von Roth verwerte, doch Kallenbach mit dem Fingerspitzen das Gegentor verhinderte. Danach war aber wieder Ebbe bei den Torgelegenheiten, weil sich beide Teams fast neutralisierten und ihre Offensivaktionen nicht vollständig ausspielen konnten. Erst in der letzten Viertelstunde ergaben sich weitere Chancen zum Dreier auf beiden Seiten, doch es sollte kein Treffer fallen an diesem Tag. Nach einem Freistoß von Wolff aus dem Halbfeld hatte der eingewechselte Heß per Kopf die Möglichkeit zur Führung, als er freistehend zum Abschluss kam, wie auch etwas später der ebenfalls neu in die Partie gekommene Fabi g, der nach Vorbereitung von Lind ebenfalls nicht zum Torjubel ansetzen konnte. Zwischendurch lag aber auch die beste Chance des VfL in diesem Spiel als Hoffmann einen Freistoß von Franke aus zentraler Position in letzter Sekunde vor der Torlinie entschärfte. Samini mit einem Heber in der Nachspielzeit scheiterte ebenfalls, wie auch der Abschluss von Landgraf. So blieb es beim torlosen Remis am Ende, mit dem die Gäste wohl besser leben konnten als der VfL-
T. Krautwurst: Uns hat heute die Mentalität und Laufbereitschaft gefehlt, um in diesem Derby erfolgreich zu sein. Meine Spieler wirkten über die gesamte Spielzeit gehemmt, auch die , welche in den letzten Wochen mit ihrer Leistung überzeugen konnten. Herpf hat sich mit Kampfgeist und Ehrgeiz den Punkt heute verdient, während wir sicherlich zwei Punkte verloren haben.
C. Hutterer : Es war das erwartete Spiel zweier Teams in einem Derby, welches wir aufgrund der Mehrzahl der Möglichkeiten sogar mit etwas Glück hätten gewinnen können. Ein Kompliment an meine Mannschaft für die viel Aufwand kaum eine klare Torchance für Meiningen zu ließen und sich den Punkt redlich verdient haben. Wir hatten gute Umschaltmomente und konnten aufgrund unserer sicher stehenden Hintermannschaft auch offensiv immer wieder Nadelstiche setzen. Jannik Lind hätte bei seinen Gelegenheiten sich heute für seine gute Leistung belohnen können, doch Kallenbach bekam immer wieder noch seine Fingerspitzen dazwischen. Nach den verlorenen Punkten der Vorwoche und dem Meininger Lauf der letzten Wochen denke ich, dass wir heute hier einen Punkt gewonnen haben und diesen auch verdient haben aufgrund der couragierten Leistung.
L. Fuchs: Trotz des größeren Ballbesitzes des VfL haben wir sicherlich die besseren Chancen auf unserer Seite gehabt in einer fairen Begegnung, wo uns am Ende das Quäntchen Glück zum Überraschungserfolg gefehlt hat. Ich glaube aber, dass wir mit diesem Punkt eher leben können als der VfL im Aufstiegskampf.
M. Parlesack: Wir konnten heute nicht das umsetzen, was wir uns vorgenommen haben. Wir hatten wenige Gelegenheiten in der torgefährlichen Zone, weil teilweise zu ungenau im letzten Drittel gespielt wurde und zu wenige Aktionen über die Außen zum Erfolg führten. Viel zu viele hohe Bälle, statt flach, was und in der Vergangenheit ausgezeichnet hat. Auch die Laufbereitschaft unserer Mannschaft heute war nicht die Beste und zum Schluss hatten wir wenigstens noch das Glück, wenigstens einen Punkt mitgenommen zu haben.
Schiedsrichter P. Hegenbarth: In einer kampfbetonten Partie, welche nie unfair war, hatten wir sicherlich aufgrund der Tabellenkonstellation was anderes erwartet, doch bekanntlich haben Derbys ihre eigenen Gesetze. Ich denke der Gast hat sich den Punkt verdient, auch wenn der VfL natürlich drei Punkte fest eingeplant hatte.