Dieser Spieltag in der Landesklasse lief ganz nach den Vorstellungen des VfL, denn die unmittelbaren Kontrahenten ließen Punkte im Kampf um den Staffelsieg, während die Theaterstädter auch auf dem Kunstrasen in Waltershausen mit einer konzentrierten Leistung einen deutlichen 5:1 Erfolg einfahren konnten. Mit der maximalen Punktausbeute seit dem Start in die Rückrunde und nunmehr einem Torverhältnis von 23:2 unterstrichen die Gäste ihre Ambitionen in dieser Saison ein Wörtchen mitreden zu wollen um den begehrten Aufstiegsplatz in Thüringens höchste Spielklasse.
Relativ früh erspielte sich der Gast den erhofften Führungstreffer gegen eins der spielstärksten Teams der Liga, welches vor Monaten noch in Meiningen triumphierte. Bei einem hohen Angriffspressing an der gegnerischen Grundauslinie durch Fritz war der Fehlpass von Galozy im eigenen Strafraum vorprogrammiert und Aljija bestrafte diesen umgehend mit dem 1:0. Dies gab dem Team um Kapitän Korff die nötige Sicherheit, Ball und Gegner zu kontrollieren, auch wenn gerade im Anschluss die Offensivaktionen noch nicht präzise genug gespielt wurden. Aber auch der Gastgeber fand in der ersten Hälfte kaum ein Mittel, um Torchancen zu kreieren, so dass sich zwar ein munterer Schlagabtausch entwickelte, ohne aber die erhofften Abschlussaktionen. Erst Mitte des Spielabschnitts dann die Möglichkeit zum 2:0 durch Parlesack, als ein abgefälschter Schuss von Aljija ihm vor die Füße fiel, doch der Meininger Angreifer scheiterte aus Nahdistanz an Gimm, im Tor der Einheimischen. Walterhausen blieb es vorbehalten mit Standards für Torgefahr zu sorgen, doch die Ecken und Freistöße waren entweder zu unpräzise oder wurden von der Abwehr der Gäste geklärt. Einzig in der 28. Minute hatten die Fans der Grün-Weißen den Torschrei schon auf den Lippen, doch Gromm konnte den Abschluss von Fittje blocken. Dafür fiel das Tor auf der Gegenseite, als Korff von Außen in die Mitte zog und urplötzlich seinen Hammer auspackte und so Gimm ein wenig überraschte. Vor dem Kabinengang prüfte Ewald Kallenbach noch per Kopf nach einem Freistoß und Gimm reagierte glänzend beim Abschluss von Aljija. So blieb es bis zur Pause beim hochverdienten 2:0 für die Gäste aus Südthüringen. In der Kabine sprach Trainer Kißling von einem gefährlichen Zwischenstand und forderte seine Jungs auf, weiterkonzentriert zu arbeiten und möglichst den Vorsprung auszubauen. Und die Akteure sollten sich daran auch halten, denn der Gast übernahm sofort wieder die Initiative. Nachdem Schiedsrichter Annemüller nach einem Foul an Fritz nicht auf den Punkt zeigte, erhöhte wenig später Parlesack auf 3:0, als er einen Eingabe von Aljija direkt in den Winkel jagte. Fritz nach Steckpass durch die Kette mit viel Übersicht und Korff nach Vorlage von Franke schraubten das Ergebnis innerhalb weniger Minuten auf 5:0 und die Messe war gelesen. Zwischendurch muss noch die Parade von Kallenbach erwähnt werden, der gegen den freistehenden Jungheinrich gedankenschnell den Ball zur Ecke parieren konnte. Dies war der beste Angriffszug der Einheimischen an diesem Tag über die Flügel, ansonsten verzettelten sich die Le Duc, Koch und Döll zu sehr im Zentrum, was den starken Gromm und Safradin natürlich entgegen kam. Die letzte halbe Stunde spielte der Gast souverän die Zeit runter und als alle im Stadion mit dem Schlusspfiff rechneten, schaffte Waltershausen an diesem Tag wenigstens noch den Ehrentreffer durch Fittje, als die Meininger Innenverteidigung nicht energisch agierte. Auffällig war die Reaktion von Kallenbach nach diesem Gegentor, der sich sicherlich mehr ärgerte und seinen Emotionen freien Lauf ließ, als der Torschütze über sein Erfolgserlebnis. Zu deutlich waren die Unterschiede in dieser Partie, wo der VfL natürlich auch in den richtigen Momenten seine Treffer verzeichnen konnte. Trainer Kißling zeigte sich zufrieden nach dem Spiel, richtete aber seine Blicke schon in Richtung Derby am kommenden Samstag.