Das Tor war sein Revier
Eng verbunden mit dem Meininger Fußball ist der Name Robert Kempe. Im Alter von 81 Jahren verstarb „Robby“ am 05. Dezember 2023. In Kändler bei Chemnitz geboren, kam 1961 während seines Wehrdienstes nach Meiningen und spielte bei Dynamo in der damaligen Bezirksklasse. Als 1962 in Meiningen die Vorwärts-Elf aus der Taufe gehoben wurde, stand Robert Kempe zwischen dem Pfosten. Mit solchen Akteuren wie Günter Kluge, Karl Mahler, „Atze“ Quedenfeld, Lothar Pacholski, Detlef Nitzschke und Horst Brückner bestimmte die ASG in den sechziger Jahren das Niveau in der zweithöchsten Spielklasse. Durch seine Übersicht und überragenden Torwartleistungen war „Robby“ der große Rückhalt und trug dazu bei, dass die Mannschaft eine Macht war. Über die Thüringer Landesgrenzen hinaus war die Spielstärke der ASG Meiningen gefürchtet. Mit etwas Wehmut denken bestimmt viele Anhänger, die diese Spiele miterlebten, an diese Mannschaft zurück. Besucherzahlen zwischen 7000 und dem Rekordzuspruch von 12 000 (gegen Steinach) waren zu registrieren. Nach dem Standortwechsel 1974 nach Plauen blieb Robert Meiningen treu und wechselte zur BSG Lok. Er stellte seine Erfahrungen sowohl als Spieler und Übungsleiter zur Verfügung. Viele Jahre schnürte er seine Fußballstiefel nicht nur für die Alte Herren Mannschaft des VfL Meiningen, auch beim Ortsnachbarn Walldorf sah man ihn unter anderem beim Derby spielen. Hier kam es seinerseits auch zum Duell Vater gegen Sohn mit seinem leider so früh verstorbenen großen Torwarttalent Marco im Tor des VfL. Mit 50 Jahren kam „Robby“ 1992 beim VfL noch in der Landesliga zum Einsatz und wurde so zu einer Legende. Seine Qualitäten wurden 2006 in einer Umfrage nach den besten Fußballern Südthüringens gewürdigt. Für seine Verdienste um den Fußball wurde Robert Kempe 1994 mit der Ehrennadel des TFV in Silber geehrt.
Unser tiefstes Mitgefühl gilt seinen beiden Kindern Simone und Ulf. Seine ehemaligen Sportkameraden und darüber hinaus die große Meininger Fußballgemeinde werden „Robby“ immer in guter Erinnerung behalten und ihm ein ehrendes Gedenken bewahren.