Der VfL, der auf dem Weimarer Lindenberg unbedingt nachlegen wollte, konnte nicht an die Leistung der Vorwochen anknüpfen, zu zerfahren waren die Gäste im Spielaufbau. Auf dem holprigen Geläuf, das keinesfalls als Entschuldigung dienen sollte, fanden die Meininger nicht zu ihrem Spiel, kamen zumeist einen Schritt zu spät oder auf ungenaues Passspiel folgte der Ballverlust. Dabei besaß der Gast die erste Gelegenheit zur Führung, als Förtsch sich auf der linken Seite durchsetzen konnte, doch Fritz in aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig traf. Der Treffer fiel dann auf der anderen Seite ziemlich schnell, als eine zu kurz abgewehrte Ecke der Hausherren bei Orlamünde landete und dieser das Leder aus zwanzig Metern unter die Latte drosch. Die frühe Führung gab den Hausherren mehr Sicherheit, auch wenn sie mit Fehlpässen in der Offensive genauso glänzten. Insgesamt eine niveauarme Partie mit wenigen Chancen auf beiden Seiten. Das Geschehen spielte sich zumeist zwischen den Strafräumen ab, so dass die beiden Keeper Salomon und Volklandt in der ersten Hälfte fast beschäftigungslos waren. Erst in der 35. Spielminute war es ein Standard des VfL, welcher zu ersten richtigen Tormöglichkeit führte. Aljija schlug den Ball zentral vor das Tor, doch Safradin, völlig freistehend vor Salomon, nahm einfach das falsche Bein und rettete mehr die Hausherren vor dem Ausgleich, als das er mit dem schwächeren hätte einschießen können und müssen. Auf der Gegenseite versuchte es Kapitän Windhauer ebenfalls mit einem Freistoß, der aber am oberen Winkel knapp vorbei ging. Mit einer knappen Pausenführung ging es für beide Teams in die Kabine. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Vielzahl der mitgereisten VfL-Anhänger noch Hoffnung auf Besserung, wurden aber kurz nach Wiederanpfiff bitter enttäuscht. Nachdem Kircheis noch das Tor mit seinem Distanzschuss knapp verfehlte und Safradin per Kopf über die Querlatte köpfte, fiel die Vorentscheidung innerhalb von sechzig Sekunden für den Gastgeber. Zunächst war es ein hoher Ball über die Meininger Hintermannschaft hinweg und Calenius war frei durch. Auch den zögernden Volklandt konnte er mit einem Lupfer überwinden, um dann den Ball im leeren Tor unterzubringen. Dessen nicht genug, konnte Sekunden danach, Kircheis unbedrängt nachlegen. Sogar Queck hätte schon für die Entscheidung in der 57. Minute sorgen können, doch sein Drehschuss landete zum Glück nur am Pfosten. Trainer Kißling stellte um, doch auch diese Rochade, sowie die Einwechslungen von Franke, Landgraf, Genßler, Weber und Kost brachten nicht viel ein. Nach einer Ecke von Förtsch kam wieder Safradin zum Kopfball, doch Orlamünde klärte auf der Linie für seinen bereits geschlagenen Keeper Salomon. So fiel auf der Gegenseite die Entscheidung, als Kircheis einen Ballverlust des VfL im Mittelfeld nutzte sich am linken Flügel abzusetzen und Lämmerhirt im Zentrum das Zuspiel nutzte. Im zweiten Versuch konnte er Volklandt überwinden. Den Schlusspunkt setzte der eingewechselte Kost, der nach einer abermaligen Förtsch-Ecke wenigstens zum Ehrentreffer traf.
Fazit: Viel vorgenommen, aber ohne Punkte im Gepäck mussten sich die Meininger auf die Heimreise begeben. Aber dies sind die Spiele gegen die unmittelbaren Tabellennachbarn, welche nicht so einfach hergeschenkt werden dürfen.