HEIMDREIER IM SPITZENSPIEL

Den Grundstein für den 3:1 Erfolg im Spitzenspiel der Landesklasse legte der VfL Meiningen 04 bereits in der ersten Hälfte, als die Krautwurst-Elf taktisch diszipliniert sich den Gegner zurecht legte und in den richtigen Momenten die Tore erzielte. Bei Dauerregen über die gesamte Spielzeit hinweg, stand man in der Defensive sicher und die Angriffsbemühungen, zumeist über die Flügel, wurden Mitte der ersten Halbzeit von Erfolg gekrönt. Nach einer Abtastphase zu Beginn übernahm der Gastgeber vermehrt die Initiative durch Franke und Weyer im Mittelfeld. Nach einer Viertelstunde setzte Aljija, nach Hereingabe von Franke, das erste Achtungszeichen per Kopf, doch dessen Abschluss aus Nahdistanz konnte Gästetorwart Heß gedankenschnell parieren. Kurz danach war es dann Landgraf, der die Führung auf dem Stiefel hatte, doch seine risikoreiche Direktabnahme wurde nicht belohnt. Nachdem die weiten Flanken auf den zweiten Pfosten ergebnislos blieben, brachte der nächste verheißungsvolle Angriff über die rechte Seite die Führung für den VfL, denn Vorbereiter Aljija wählte diesmal den Rückpass von der Grundlinie und der aufgerückte Weyer drückte das Leder über die Linie. Wenig später fiel sogar das 2:0, als ein Schuß von Aljija mit der Hand im Strafraum geblockt wurde und Schiedsrichter Leitschuh sofort auf den Punkt zeigte. Safradin nahm sich der Sache an und schickte Heß in die falsche Ecke. Mit dieser Führung im Rücken dominierte der Platzbesitzer das Geschehen auf dem tiefen Rasen, umso überaschender fiel wenige Minuten vor der Pause der Anschluss. Trainer Krautwurst formulierte nach der Partie das Sonneberger Tor als negativen Höhepunkt einer Fehlerkette, welche so nie und nimmer passieren darf. Zunächst fabriziert Safradin einen unnötigen Freistoß für die Gäste an der Seitenlinie, aus dem der Eckball entsteht. Danach wäre Meiningens Keeper Kallenbach wohl besser beraten gewesen, bei diesen Wetterbedingungen, den Ball zu fausten, anstatt fangen zu wollen, so dass im anschließenden Gewühl ein strafstoßwürdiges Vergehen dem VfL unterläuft und Schiri Leitschuh erneut auf den Punkt zeigen muss. Gästekapitän Schreck scheitert zwar zunächst an Kallenbach vom Punkt, doch der Nachschuss sitzt. Als wenig später alle auf und neben dem Feld mit dem Habzeitpfiff rechnen, schlägt der Gastgeber nochmal zu. Sonneberg im Aufwind und versucht vor dem Wechsel noch den Ausgleich zu erzielen, doch Meiningen verteidigt konsequent und schafft es in der 45. Minute, in das schnelle Umschaltspiel zu kommen. Wieder über Außen eingeleitet, kann Franke dreißig Meter vor dem Tor einen Querpass aufnehmen, nach beide Sonneberger Verteidiger am Ball vorbei gegrätscht sind und alleine auf Heß zusteuern. Der Meininger Spielmacher lässt sich die Möglichkeit nicht entgehen und stellt den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her. Nach dem Wechsel sehen die Zuschauer dann ein völlig anders Spiel, denn nun sind es die Gäste, welche das Geschehen dominieren und immer wieder versuchen mit langen Bällen, zumeist durch Hopf und Bergmann, Torgefahr zu entwickeln. Die erste Gelegenheit in der zweiten Hälfte zum abermaligen Anschluss hat Schreck, als er einen Steckpass durch die Kette aufnimmt, Kallenbach umkurvt, aber zum Glück für den VfL, nur das Außennetz trifft. Keine 120 Sekunden später ist es dann Kallenbach, der mit einer Glanzparade gegen Pfeiffer Sieger bleibt, wie auch bei den Distanzversuchen der Gäste. Die Einheimischen schaffen es kaum mehr sich aus der Umklammerung zu befreien und für Entlastungsmomente zu sorgen. Teilweise sind es nun die ungenauen Zuspiele im Aufbauspiel und natürlich auch der stärker gewordene Gegner aus Sonneberg. Immer wieder hat die Meininger Defensive Schwerstarbeit zu leisten, um den zweiten Treffer der Gäste zu verhindern, oder es ist Kallenbach der den Gästen den Schneid abkauft, wie im Eins gegen Eins beim Abschluss von Walther. Meiningen bringt den Vorsprung, zuletzt sogar in Unterzahl, über die Ziellinie, doch die erneute schwere Verletzung des Meininger Kapitäns Korff wirft einen dunklen Schatten auf diesen Krimisieg gegen spiel- und einsatzstarke Gäste.

Trainer T. Krautwurst: Zunächst sind wir froh über den Erfolg, aber in Gedanken bei unserem Kapitän, dessen vielleicht schwere Verletzung uns sehr hart trifft. In der ersten Hälfte konnten wir vieles umsetzen von unserer Marschroute, treffen 3 x und kassieren aus dem Nichts ein völlig unnötiges Gegentor. Nach der Pause waren es dann Kampf, Engagement und Willensbereitschaft, welche uns den Sieg gegen einen ambitionierten Gegner gebracht haben.

Trainer R. Röhr: Natürlich hat uns heute auch das Quäntchen Glück der vergangenen Wochen gefehlt, um erfolgreich zu sein. Wir wollten die Partie bis in die Schlussphase offen halten, hatten auch drei bis vier sehr gute Chancen hierfür. Umso so ärgerlicher für mich war der dritte Meininger Treffer, als ich meinen Jungs lautstark den Halbzeitpfiff prognostizierte und wir aus einem Ballbesitz am gegnerischen Strafraum noch ein Tor bekommen. Dazu
kommt bei besserem Stellungsspiel und Zweikampfverhalten unserer Innenverteidiger der Fünferkette, dass Franke niemals diesen Querpass bekommen darf.