Durch den unerwarteten 4:2 Heimsieg des VfL Meiningen 04 und den anderen Ergebnissen am vergangenen Punktspielwochenende in der Verbandsliga Thüringen konnten die Meininger den Rückstand auf die Nichtabstiegsränge zunächst einmal verkürzen, ehe es am kommenden Samstag zum Mitaufsteiger nach Saalfeld geht. Mit einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause drehte der Gastgeber einen 1:2 Rückstand noch und jubelte nach Spielende ausgelassen über den zweiten Saisonsieg.
In der Anfangsphase hatten beide Mannschaften zunächst Mühe ins Spiel zu finden, so dass es zumeist nur zu einem Mittelfeldgeplänkel reichte. Der Gast aus Schleiz, inzwischen in der fünften Saison im Thüringer Oberhaus, versuchte durch körperliche Stabilität und langen Bällen ins Spiel zu finden und erarbeitete sich auch die erste Gelegenheit der Partie. Beyer konnte freistehend von der Strafraumgrenze abziehen, verfehlte aber den Kasten deutlich. Auch die ersten Standards für die Gäste, wie auch die schnellen Tempogegenstöße nach Ballverlusten des VfL, brachten nichts ein, so dass erst ein Elfmeter, über den man diskutieren kann, herhalten musste, um die Führung zu erzielen. Schiedsrichter Götze zeigte nach einem Kontakt von Sauerbrey an Pohl auf den Punkt und Berger ließ sich die Chance nicht nehmen, um Henning zu verladen. Meiningen schüttelte sich und begann anschließend mit tiefen Pässen den Erfolg zu suchen, welche zunächst aber teilweise zu steil gespielt wurden von Franke, Friedrich und Co. . Nachdem Berger zehn Minuten vor der Pause eine weitere Möglichkeit vergab, gelang dem VfL noch vor dem Wechsel der Ausgleich. Friedrich, in guter Abschlussposition, spielte noch mal auf Kost, der nur mit einem Foul vom Ball getrennt werden konnte. Auch hier zeigte der gut aufgelegte Schiri sofort auf den Punkt und Daneyko verwandelte ebenso sicher zum zwischenzeitlichen 1:1. Absolut negativ, weil nur noch wenige Sekunden bis zum Pausenpfiff zu spielen waren, dann der erneute Rückstand im direkten Gegenzug, als Pohl nur den Pfosten traf und Beyer den Abpraller im Netz versenken konnte. Sicherlich war dieses Tor auch ein Grund dafür, dass es in der Kabine zum Pausentee recht laut wurde. Die knapp 100 Zuschauer auf dem Nebenplatz im Stadion sahen dann nach dem Wechsel eine andere Heimmannschaft, wo jeder nun kämpfte bis zum Umfallen, sich gegenseitig geholfen wurde , defensiv wie auch offensiv, einfach so wie ein Aufsteiger spielen muss. Diese vereinten Kräfte wurden schließlich auch belohnt, als zunächst Daneyko nach Ablage Safradin, den erneuten Ausgleich mit einem satten Schuss ins lange Eck erzielte. Physisch und Psychisch nun auf Augenhöhe mit den Gästen aus Schleiz , wurden Torchancen herausgespielt, welche aber noch zum Erfolg führten. Erst verpassten Gromm und Safradin eine Hereingabe von Sauerbrey, ehe wenig später Daneyko in letzter Sekunde bei seiner Abschlussaktion geblockt wurde. So musste ein Kuriosum herhalten für das 3:2, als Franke einen Freistoß aus dem Halbfeld in den gegnerischen Strafraum schlug und Groh, im Tor der Gäste, auf dem tiefen Boden ausrutschte und so der Ball den Weg ins Tor fand. Die erstmalige Führung setzte für die Schlussphase weitere Kräfte bei den Einheimischen frei, den Schleiz kam kaum noch zu einer Ausgleichschance. Stattdessen fiel die Entscheidung auf der anderen Seite nach einer Ecke. Daneyko’s Abschluss kratzte die Gäste noch von der Torlinie, waren aber gegen den Nachschuss von Safradin dann machtlos. Der eingewechselte Weber hätte sogar noch erhöhen können in der Nachspielzeit, doch statt selber zu schießen, legte er das Leder auf den schlechter postierten Fritz. So blieb es am Ende beim umjubelten 4:2 Erfolg, der aufgrund der Leistungssteigerung auch völlig verdient war.
M. Weyer: Aufgrund der 2. Hälfte, mit einer deutlichen Leistungssteigerung meiner Mannschaft, möchte ich den Sieg als völlig verdient bezeichnen. Wir haben fußballerisch und kämpferisch zu 100% dagegen gehalten, was der Schlüssel zum Erfolg war. Darauf müssen wir aufbauen, um auch in Saalfeld zu bestehen.
T. Krautwurst: Ich denke , dass der Sieg heute völlig verdient war für unsere Mannschaft, die nach dem Wechsel ein anderes Gesicht gezeigt hat. Der Gegentreffer Sekunden vor dem Pausenpfiff hat mich sehr geärgert, denn dies darf einfach nicht passieren. Das habe ich den Jungs auch in der Kabine gesagt. Schön, dass die Mannschaft eine positive Reaktion gezeigt hat, wo jeder der eingesetzten Akteure bis an seine Leistungsgrenze gegangen ist, denn das ist notwendig, um als Aufsteiger in der Thüringenliga zu bestehen.